Liebe Zeitgenossen,Putin hat vielleicht Machiavelli nicht ganz ernst genommen, der in allen seinen Büchern vor Söldnern warnt.
Mehr noch sieht Machiavelli eine gute Staatsführung als Grundlage eines Staates an, mit guten Gesetzen und uneigennützigen charaktervollen Führern.Damit kann weder Putin noch die meisten westlichen Staaten dienen.
Für unser Überleben bedeutet das nichts Gutes…
Nicht umsonst stand Machiavelli 300 Jahre auf dem Index.
Viele GrüßeDirk Kranfuss
Hier zum Einlesen:https://www.grin.com/document/1216270
Machiavelli unterscheidet zwischen drei Arten von Heeren. Entweder das Heer besitzt Kühnheit und Disziplin, nur Kühnheit oder keine der beiden Eigenschaften. Das italienische Heer seiner Zeit spricht er der dritten Sorte zu, welche allein durch Zufall einen Sieg erringen kann.5 Verantwortlich für das Unvermögen der Armee macht er das Söldnerwesen, welches im 15. Jahrhundert in seiner Heimatstadt Florenz noch verbreitet war, wobei jedoch die Söldnerperiode im restlichen Italien zu diesem Zeitpunkt bereits vorüber war. Spricht Machiavelli also vom italienischen Heer, muss angenommen werden, dass das Florentinische gemeint ist.6
Eine negative Auffassung vom Söldnerwesen findet sich bereits in den Schriften Aristoteles´, der die Söldner als Grund für den Verfall der Monarchie zur Tyrannis darstellt und auf den sich Machiavelli in seiner Kritik vermutlich bezieht.7 In „Il Principe“ werden die angeworbenen Söldner als nutzlos und gefährlich beschrieben, da sie unter anderem herrschsüchtig, undiszipliniert, treulos oder auch feige sind. Ursache hierfür ist die fehlende Bindung der Söldner und ihrer Führer, den sogenannten condottieri, an den Staat oder den Fürsten. Lediglich der Sold bindet sie, welcher jedoch nicht hoch genug ist, um dafür engagiert in einer Schlacht zu kämpfen.8
Schon aus der Meinung Aristoteles´ lässt sich herauslesen, dass das Militär unmittelbaren Einfluss auf die Politik hat und ebenso bei Machiavelli wird ersichtlich, dass er Politik und Militär nicht in zwei unterschiedlichen Sphären, sondern eng miteinander verbunden sieht. Im folgenden Zitat wird der hohe Stellenwert, den Machiavelli dem Militär in seinem Politikverständnis zuweist, deutlich:
„Die hauptsächlichen Grundlagen, die alle Staaten brauchen […] sind gute Gesetze und ein gutes Heer. Und da es keine guten Gesetze geben kann, wo es kein gutes Heer gibt, aber dort, wo ein gutes Heer ist, auch gute Gesetze sein müssen, will ich die Erörterung der Gesetze übergehen und nur vom Heerwesen sprechen.“[9]
Laut Zitat ist das Militär unweigerlich mit dem Staat verbunden und bedingt den guten Zustand des Staates. Der Staat ist somit von der Armee abhängig, die die Grundlage für dessen gute Gesetze bildet. Fehlt dem Fürsten diese Grundlage und somit die Bindung zwischen Politik und Militär, ist der Untergang seiner Herrschaft garantiert, so Machiavelli weiter.10 Das Einsetzen einer Söldnerarmee, welcher die Bindung an den Staat und somit die essentielle Bindung von Politik und Militär fehlt, kann nur in einem Scheitern der Herrschaft des Principe resultieren. Zudem kann aufgrund der negativen Eigenschaften, welche die Söldner mit sich bringen, allgemein keine gute Verfassung möglich sein. Es lässt sich annehmen, dass sich diese Auffassungen auf alle Staatsformen neben der Fürstenherrschaft anwenden lassen, da Machiavelli in obigem Zitat von „allen Staaten“ spricht.
Ähnlich verhält es sich mit den sogenannten Hilfstruppen. Diese sind ähnlich anzusehen wie Söldnerarmeen, da in beiden Fällen für ihre Dienste gezahlt werden muss. Der Unterschied besteht darin, an wen sich die Zahlungen richten. Werden die Dienste von Söldnern genutzt, richten sich die Zahlungen direkt an die Armee. Ist ein Staat auf Hilfstruppen angewiesen, erhält der Staat, dem die Truppen entstammen, die Zahlung. Da sich nach Machiavelli die Differenzierung allein auf die Ausrichtung der Zahlung bezieht und er beide Heeresarten als eine Gefahr ansieht, kann eine separate und genauere Definition vernachlässigt werden.11
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