Neusser Altparteien sind für weitere Landschaftsverschandelung

Im Planungsausschuss am 10. September 2024 wurde über eine Stellungnahme der Stadt Neuss an die Bezirksregierung Düsseldorf abgestimmt, in der gefordert wurde, dass das Gebiet zwischen Holzheim und der ehemaligen Raketenstation als Gebiet für den Bau von Windenergieanlagen dargestellt wird. Man möchte, dass die Stadtwerke Neuss dort zwei Windräder bauen.

Der Vertreter der AfD-Fraktion konnte aus familiären Gründen nicht an der Sitzung teilnehmen. Wie nicht anders zu erwarten war, haben alle anwesenden Mitglieder des Planungsausschusses diesem Unsinn zugestimmt. Unser Vertreter hätte natürlich dagegen gestimmt. Hier die Gründe dafür:

In Deutschland sind bereits Windanlagen mit einer Nennleistung von rund 68 Gigawatt installiert. An Tagen mit optimalem Wind würde das fast den gesamten Strombedarf unseres Landes decken. Scheint auch die Sonne, dann wird viel zu viel Strom produziert. Der überschüssige Strom – man kann es auch „Strommüll“ nennen – muss im Ausland „entsorgt“ werden. Dafür muss man sogar bezahlen. Mit „man“ sind natürlich die Stromkunden gemeint. Aber selbst an solchen Tagen mit überschüssiger Stromproduktion geht es nicht ohne Kohlekraftwerke, die die Grundlast sicherstellen.  

Meistens ist es aber anders: Z. B. wehte der Wind in den letzten Wochen kaum. An manchen Tagen kamen von den rund 30.000 Windanlagen magere 3 Gigawatt. Das Problem wird man auch haben, wenn 100.000 Windräder gebaut werden, denn 100.000 x 0 ist auchnur 0.

Nichtdestotrotz will die Landesregierung aus ideologischen Gründen weiterhin den Ausbau der Windenergie forcieren und hat die Erweiterung der räumlichen Kulisse für die Errichtung von Windanlagen beschlossen. Der Schutz der Gesundheit der Bevölkerung, der Umwelt und des Landschaftsbildes istfür die Politiker der Altparteien offenbar nachrangig. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, setzt die Stadt Neuss noch einen drauf.

Im Regionalplan der Bezirksregierung Düsseldorf ist dasAreal zwischen Holzheim und der ehemaligen Raketenstation aus nachvollziehbaren Gründen nicht alsWindenergiebereich dargestellt. Und statt sich darüberzu freuen, möchten die Verwaltung und Altparteien, dass hier zwei Windanlagen gebaut werden. Dass damit das Landschaftsbild neben der ehemaligen Raketenstation mit ihrer hochwertigen Architektur und Parks verschandelt wird, nimmt man billigend in Kauf. Doch wofür?

Die Begründung der Verwaltung ist sehr schwach:

Zum einen werden CO2-Einsparung angeführt. Sollte es diese Einsparung real überhaupt geben, so kann sie wie anfangs erwähnt nur minimal sein.
Lächerlich ist aber die zweite Begründung, wonach der Ausbau der Windenergienutzung mit dem Motto des Museums Insel Hombroich „Kunst parallel zur Natur“ korrespondiere. Und – man höre und staune – würden die Ausstellungsgebäude des Museums Insel Hombroich energetisch saniert!!!

Windenergieanlagen rentieren sich in unserer Gegend nur, weil marktwirtschaftliche Mechanismen für die Betreiber aufgehoben wurden. Die Strompreise an der Strombörse variieren je nach Angebot und Nachfragesehr stark. An sonnigen Tagen oder wenn der Wind stark weht, sinkt der Strompreis manchmal auch unter Null. Die Betreiber der Windanlagen, sind von diesen Schwankungen per Gesetz befreit. Sie bekommen einen festgelegten in der Regel wesentlich höheren Betragausbezahlt unabhängig, ob der produzierte Strom gebraucht wird oder nicht.

Nur aus diesem Grund rechnet sich die Investition für die Stadtwerke Neuss, die in Holzheim zwei Windanlagen bauen möchten. Die Maßnahme schadet aber der Allgemeinheit. Auf das Weltklima hat sie garantiert keinen Einfluss.