Weckruf an Scholz und Macron
Ein schöner Sonntag ging zuende. Verstappen gewann den großen Preis von Österreich, Marcus Ehning den großen Preis von Aachen und die Berliner Politik beschäftigte sich mit Mindestlohn und Heizungsgesetz. Im Heute-Journal wurde die Aktentasche von Olaf Scholz gewürdigt, die neben der Strickjacke von Helmut Kohl und dem Handy von Angela Merkel einen Platz im Bonner Haus der Geschichte finden soll. Scholz wollte sich jedoch noch nicht von ihr trennen.
Derweil sagte Macron seinen Staatsbesuch in Berlin ab, weil es in fünfter Nacht in Folge Krawalle von Jugendlichen in Frankreichs Städten gab. Die Rechten in Frankreich hätten das Thema bisher zum Glück noch nicht ausgenutzt. Und, ach ja, der ukrainische Präsident Selenskyj besuchte Odessa und bekräftigt die Befreiung besetzter Gebiete.
Morgen feiert Amerika seinen Unabhängigkeitstag und hat den Kopf in den Sternen. …Auch, möchte man hinzufügen, so wie Frankreich und Deutschland.
Was aber ist, wenn Macron und Scholz sich weiter in den Ukrainekrieg hineinziehen lassen? Sie haben ja noch nicht einmal die Oberhoheit über die Clans in ihren Städten. Macron bildet ukrainische Kampfpiloten aus und Scholz stellt 4000 Bundeswehr-Soldaten in Litauen. Was ist, wenn Putin darauf reagiert und Frankreich und Deutschland mobil machen müssen?
Werden dann die Vorstädte von Lyon, Marseille und Grenoble mitziehen? Zumindest war das nicht das Thema der Politikwissenschaftlerin Claire Demesmay am Sonntag im ZDF. Sie kritisierte nur, dass die Zuwanderer in Frankreich noch immer nicht mit dem nötigen Respekt behandelt würden. Also das übliche Einknicken vor der Respektlosigkeit der Einwanderer – wie in Deutschland.
Wer googelt, was wirklich getan werden müsste, kriegt keinen Rat. Selbst Le Pen war auffallend ruhig. Erst nach langem Suchen findet man einen offenen Brief von 1000 französischen Militärs, die Macron vor zwei Jahren vor einem Bürgerkrieg warnten, wenn er nicht handeln würde. Das aber empfand fand Frankreich damals als haltlose Putschfantasie, – und passt zur heutigen ZDF-Meldung, dass wegen des Fachkräftemangels noch mehr Einwanderer nach Deutschland kommen müssten.
Dabei kamen 2022 schon 2,7 Millionen Einwanderer. Werden sie Deutschland im Krieg unterstützen? Oder werden sie sich den länger hier lebenden Neudeutschen anschließen?
Und wie geht man mit der Abwanderung von Altdeutschen um? Allein 1,2 Millionen im Jahr 2022? Wo bleiben deren Steuern? Business as usual?
Noch nie gab es in Deutschland und Frankreich eine Situation wie heute, dass sich eine Nation nicht mehr auf ihre Bevölkerung verlassen kann, weder im Ersten noch im Zweiten Weltkrieg. Und keinen scheint´s zu stören. Lieber beschäftigen wir uns mit Wärmepumpen und der Aktentasche von Olaf Scholz.
Die Welt schaut erstaunt zu und wartet auf das Ende von 500 Jahren Christopher Columbus.
Dirk Kranefuss 3. Juli 2023