Vor einigen Tagen kam der Verdacht auf: Hat das Hamburger Nachrichtenmagazin Der Spiegel wieder einmal Geschichten erfunden, um politisch Stimmung zu machen? Mancher Kommentator sprach gar von einem zweiten Relotius-Skandal.
Wir erinnern uns: Der preisgekörnte Spiegel-Journalist Claas-Hendrik Relotius war 2018 auf die Straße gesetzt worden, weil er „Reportagen und Interviews erfunden hatte“ (Wikipedia), die vor allem „Flüchtlinge und mörderische Grenzwächter“ (NZZ) zum Thema machten.
Der aktuelle Fall scheint ähnlich gelagert. Schon wieder gibt es Zweifel an der Echtheit einiger Artikel – vier davon hat der Spiegel bereits aus dem Netz genommen. Der Autor schweigt zu den Vorwürfen. Deja vue: Schon wieder sind herzzerreißende Geschichten über Flüchtlinge der Dreh- und Angelpunkt.
Konkret soll der Spiegel eine Geschichte von einem „toten Flüchtlingsmädchen“, die ursprünglich von einer griechischen NGO lanciert wurde, verbreitet und in mehreren Berichten ausgerollt haben. Tenor: „Die griechische Regierung und die EU sind schuld am Tod eines Mädchens.“
Dank Recherchen vor Ort erhärten sich nun die Zweifel. Der Verdacht: Das Kind hat es nie gegeben. Die Geschichte wurde erfunden, um den Druck auf die Regierungen zu erhöhen und die Aufnahme von Migranten zu erwirken.