Corona, die neuartige Grippe, hat die Politik vor große Herausforderungen gestellt. Wie weit darf in das öffentliche Zusammenleben zum Schutz vor Corona eingegriffen werden? Wann sind die Schäden an den Freiheitsrechten und der Wirtschaft größer als die von Corona?
Die Beantwortung würde eine sorgfältige Aufbereitung aller Daten und Zahlen erfordern, mindestens in folgender Form:
Tests, Infizierte, Erkrankte, Lungenbeatmete, Tote und Tote zu Vorjahr
Die Entscheider in Bund, Ländern und Kommunen beurteilen die Gefährdungslage jedoch ausschließlich nach positiven Tests. Nur diese lösen Maßnahmen aus, wenn sie den Inzidenzwert von 50 Infizierten zu 100.000 Einwohnern in 7 Tages-Intervallen überschreiten. Wie fragwürdig das ist, offenbart der derzeitige Inzidenzwert von 140 Infizierten. Ganz Deutschland ist jetzt Risikogebiet, obwohl die Krankenhäuser immer noch leer sind, von Toten ganz zu schweigen.
Denn neu ist, dass Infizierte bereits als Erkrankte gelten, obwohl nur wenige Infizierte erkranken. Aber es dient den Entscheidern für ihre Behauptung, Corona sei eine Pandemie.
Dabei ist Corona überhaupt nicht zu vergleichen mit den Millionen Toten der Spanischen oder Asiatischen Grippe, weit entfernt von einer Pandemie, die Tote in jeder Familie und in jeder Straße fordert. Wo heute die Menschen noch nicht einmal „an“ Corona sterben, sondern nur „in Verbindung mit Corona“.
Trotzdem werden schwerste Eingriffe in die bürgerliche Selbstbestimmung und die Wirtschaft gemacht.
Und man fragt sich: Warum stützen sich die Entscheider nur auf den wissenschaftlichen Rat einer Minderheit? Warum ignoriert man die Ratschläge der wissenschaftlichen Mehrheit? Warum wird keine offene Diskussion geführt?
Warum wird angesichts der Ausnahmesituation nicht auf Sicht gefahren? Warum trifft man Maßnahmen ohne genaue Faktenlage wie Maskenpflicht im Freien oder am Sitzplatz? Wo sich da noch keiner angesteckt hat. Sogar Singen ist verboten.
Millionen Menschen waren im Sommer am Düsseldorfer Rheinufer und in der Altstadt unterwegs, ohne nennenswerten Anstieg der Infektionen. Warum wird den Menschen jetzt mangelnde Achtsamkeit unterstellt, statt den Anstieg wie bei jeder Grippe jahreszeitlich bedingt einzuordnen?
Obwohl es zu jeder Maßnahme Gegenmeinungen gibt, wird trotzdem ungerührt angeordnet, statt dem Bürger die Verantwortung für sich selbst zu überlassen, mit Abstandhalten, Hygiene und Händewaschen.
Mit dem neuen Infektionsschutzgesetz vom 18.11.2020 muss gar keine Prüfung mehr erfolgen, braucht nichts mehr begründet zu werden, kann einfach alles diktatorisch angeordnet werden.
Willkommen in der neuen Demokratie, willkommen in der „Brave New World“.
Dirk Kranefuss
Neuss 18. November 2020