Ein Kommentar von JoLi
„Was für ein Vertrauen!“, so lautet das Motto des diesjährigen Evangelischen Kirchentages. Allzu groß indes kann das Vertrauen der Veranstalter nicht sein. Zumindest nicht das Vertrauen in die eigenen Argumente. Folglich hat man diejenigen, die die eigenen Überzeugungen nicht rückhaltlos bestätigen, kurzerhand ausgeladen. AfD unerwünscht! Damit wird ein weites Spektrum der öffentlichen Meinung aus allen Diskussionsveranstaltungen und von sämtlichen Podien verbannt. Das hat, so wird immer wieder betont, mit der Menschenwürde zu tun. Die sehen die Veranstalter in Gefahr, wenn jemand zu Wort kommt, der sich kritisch zu den Segnungen der Willkommenskultur äußert.
Ein überraschendes Beispiel dafür, was man als „Christ*in“ unter Würde sonst noch zu verstehen hat, findet sich hingegen im Kirchentagsprogramm unter dem Thema „Geschlechterwelten“. Hier lädt der Kirchentag für Freitag, den 21. Juni von 14.30 bis 16 Uhr in den Workshop „Vulven malen“ ein. Sie haben richtig gelesen! Sie finden die Veranstaltung unter dem Link https://www.kirchentag.de/index.php?id=17007&&fbclid=IwAR2VTrx10bvXAmX9nD6MTWZ1yfwEwU-xUmVZ48JAfrM_gkWuTcXl45B3M_U#session/370435101/V.GEN-015.
Ursprünglich hätte die Veranstaltung an einer Schule, dem Mallickrodt-Gymnasium stattfinden sollen – vermutlich, um den jungen Menschen nahezubringen, dass sie ihr Dasein als gender-offen verstehen sollen. Zwischenzeitlich hat man sie ans Schauspielhaus verlegt. Es ist grotesk, wie die Kirche ihren Auftrag zur Verkündigung des Gotteswortes mittlerweile interpretiert. Und es ist nicht mehr nachvollziehbar, welchen gesellschaftlichen Kräften sie sich zu öffnen bereit ist, und welchen sie sich verschließt!
Zahlreiche Christen fühlen sich dem, wofür die AfD steht, durchaus verbunden. Vielleicht gehören auch Sie dazu. Wenn Sie sich an einem der kommenden Sonntage zum Kirchgang entschließen, dann fragen Sie Ihren freundlich händeschüttelnden Geistlichen am Ausgang doch einmal, was er von dieser Art Würde hält. Und von dem mangelnden Vertrauen, das auf Kirchentag zu spüren sein wird.