Aufstieg und Fall der Nationen, diese Frage hat die Menschen zu allen Zeiten beschäftigt. Viele wie Niccolo Machiavelli haben sich gefragt, warum das Römische Reich unterging. Er, Burckhardt und Hegel sahen den Grund darin, dass den Völkern irgendwann die Kraft zur Selbsterneuerung fehlte. So wurden die Römer am Ende von den Völkern des Nordens überrannt.

Heute sehen wir, dass Deutschland die staatliche Ordnung und den Wohlstand in kürzester Zeit auflöst und alle fragen sich, warum?

Und die Antwort ist stets die gleiche: Deutschland fehlt die Kraft zur Selbsterneuerung. Aber warum hier so schnell und im Römischen Reich erst nach Jahrhunderten?

Machiavelli leitet diese Frage mit drei Staatsordnungen ein, die sich erfolgreiche Nationen stets gegeben haben: Die Alleinherrschaft, die Herrschaft des Adels und die der Volksherrschaft. Sie alle unterliegen mit der Zeit den immer gleichen Abnutzungserscheinungen, wo sich aus der Alleinherrschaft die Tyrannis, aus der Adelsherrschaft die Oligarchie und aus der Volksherrschaft die Anarchie entwickelt. Und Machiavelli fragte sich, wie konnte sich das Römische Reich so lange halten, was hat es besser gemacht, als alle anderen?

In seinen „Discorsi“ sagt er, dass die Römer einfach klüger und besser reagiert haben. Und begründet das auch mit eigenen Erfahrungen über Macht und Missbrauch in Mailand, Florenz und Venedig. So liest sich sein Buch wie eine Anweisung an Staatsmänner und Führer, die bei Beachtung der ehernen Regeln Erfolg haben, bei Nichtbeachtung aber scheitern.

Gerade weil wir heute keine bessere Staatsform als die Demokratie kennen, ist es vor allem spannend, dass Machiavelli sie nicht als die beste hervorhebt, sondern Platz für alle drei Staatsformen sieht. Im Gegenteil, die erfolgreichste Regierungsform für die Römer in der klugen Anwendung von Diktatur sieht, vor allem in Notzeiten. Sie hätte der römischen Republik nur Vorteile und keinen Schaden gebracht, und immer dann, wenn sie verfassungsgemäß eingesetzt worden wäre und nicht aus eigener Machtvollkommenheit. Ohne die Diktatur hätte ihr Staatswesen außergewöhnliche Herausforderungen nicht überstanden. Wenn die Sache keinen Zeitverlust dulde, bestünde die größte Gefahr des Scheiterns. Der gewöhnliche Gang der Geschäfte wäre viel zu langsam. Kein Rat und keine Behörde könne alles allein erledigen. In Gefahr und höchster Not ist der Mittelweg der Tod.

 

Die Staaten müssten deshalb in ihren Verfassungen für Notzeiten immer auch zeitlich begrenzte Diktatur vorsehen, ansonsten würden sie bei schweren Ereignissen zugrunde gehen. (Discorsi, 1. Buch, 34. Kapitel)

Und was erleben wir im heutigen Europa, insbesondere in Deutschland, dem größten europäischen Land?

Innerhalb kürzester Zeit hat Merkel Deutschland in die Anarchie geführt. Die drei demokratischen Grundsäulen Exekutive, Legislative und Jurisdiktion hat sie erfolgreich geschleift. An den Schaltstellen plazierte sie Günstlinge und Parteigänger wie Haldenwang und Harbarth, sehr erfolgreich auch bei ARD und ZDF, dem angeblich unabhängigen Kontrollorgan der Politik. Und auch die Medien wurden mit viel Geld gleichgeschaltet. Kohleabbau und Atomkraft wurde unter Einsatz von grüner Ideologie abgeschaltet, ganz Deutschland wurde mit teuerster Windkraft und Photovoltaik verspargelt. Auch Wahlen wie in Thüringen konnten rückgängig gemacht oder wie in Berlin für gültig erklärt werden.

Grenzen wurden nicht mehr geschützt, das Land von ihr zur Landnahme freigegeben, Plünderer von der Regierung eingeflogen, die wehrhafte Polizei und Bundeswehr in vorauseilendem Gehorsam abgeschafft.

Die unabhängige deutsche Bundesbank wurde der weisungsabhängigen Europäische Zentralbank übergeben, der Euro in Nullzinsen und Geldfluten ertränkt. Vor allem bei Corona wurde die Gesellschaft und Wirtschaft irreparabel geschädigt, weil Merkel von anderen Problemen ablenken und die Bürger mit Entzug von Meinungs- und Bewegungsfreiheit domestizieren wollte.

Alles natürlich nur im Namen der Menschlichkeit: Offene Grenzen retten Flüchtlinge aus aller Welt, die Windenergie rettet die Welt vor dem Klimatod, die Übernahme der Staatsschulden von Griechenland rettet den Frieden in Europa, und die Corona-Maßnahmen retten die Alten in Deutschland vor dem Pandemie-Tod.

Jetzt rettet die Regierung die Ukraine noch vor Putin. Statt Selensky  täglich zum Aufgeben regelrecht anzuflehen, um der sinnlosen Zerstörung Einhalt zu gebieten, gießt die Bundesregierung mit schweren Waffenlieferungen noch Öl ins Feuer und glaubt, Putin würde das alles so hinnehmen.

Jeder einzelne Fehler bereitet große Probleme, aber alle gleichzeitig machen Deutschland in kürzester Zeit kaputt.

Und die Regierung tut so, als hätte sie alles im Griff. Und der grüne Ideologe Habeck denkt nicht daran, Deutschland mit dem Anfahren der Atomkraftwerke zu retten.

Deshalb wird Deutschland untergehen und Europa mit in den Abgrund ziehen. In diese Lücke werden die Völker aus Nordafrika und Nah-Ost stoßen. Europa wird Kriegsschauplatz von Ost und West. In der kommenden Zeitenwende werden sich die Gewichte verschieben. Russland und die USA sind zur Einführung einer moderaten Diktatur sofort in der Lage. Aber nur China wird das kommende Römische Reich, weil es keine Anarchie zulässt und eine Diktatur im Inneren mit Augenmaß betreibt. Schließlich hat es mehr Selbsterneuerungskräfte als alle anderen Staaten auf der Welt.

 

Dirk Kranefuss